Marketing mal anders! In Pisa gibt es nahe dem Bahnhof ein größeres Modegeschäft, in dessen Schaufront ein Bücherregal zu sehen ist. Eine der italienischen Buchhandlungen nutzt einen Teil der zur Verfügung gestellten Schaufensterfläche und macht auf neue wie ältere Titel aufmerksam. Klasse Marketingtaktik!
Wie wäre es, wenn Unternehmen der deutschen Buchbranche auch solche stationären Werbeideen umsetzen würden? Der große Kostenvorteil ist, man braucht keinen ganzen Laden anmieten! Mit dem branchenfremden Laden macht man einen Mietvertrag über die Nutzung eines Teiles seiner Fensterfront. Bei vielen großen Geschäften sind meistens Flächen nur mit einem großen Bild versehen oder gänzlich leer. Entweder man vereinbart mittendrin zwischen den Waren des anderen Unternehmens oder festgelegte Bereiche des Schaufensters gehören ausschließlich zur Werbefläche der Buchhandlung, des Verlages oder einer anderen buchnahen Firma.
Seine eigenen Produkte zu präsentieren ist aber nicht genug. Eine Wegbeschreibung zum eigenen nahegelegenen Geschäft hilft neue Kunden zu gewinnen, die Internetseite groß auf Plakaten hervorzuheben und/oder einen Aufkleber mit einem QR-Code zum Scannen im Vorbeigehen können die Handynutzer aufmerksam machen. Potentielle Käufer fotografieren gern mit ihren mitgeführten Smartphones, das was neu ist oder ihr Interesse weckt. Sie speichern Notizen aller Art oder posten es gleich in den unterschiedlichsten sozialen Netzwerken des World Wide Web.
Ein Nutzen für alle und gewinnbringend für die beiden kooperierenden Partner! Kunden werden zur gleichen Zeit über den Einzelhandel in beide Branchen gelenkt. Durch die Verbindung zweier verschiedener Produktpaletten werden neue Käuferschichten erschlossen. Ähnliche Kooperationsbeispiele stellen Tchibo und einige deutsche Verlage sowie übers Internet Weltbild und Reno nebst Thalia und Tolino dar.
Warum nicht die Ideen aus dem Internet nehmen und deren Marketingstrategien auf das stationäre Geschäft übertragen? Man muss nur wissen, wie dies am besten umzusetzen ist, da nicht immer alles eins zu eins übernommen werden kann. Sich zu vernetzen hilft!
