Seit einiger Zeit hört man immer mehr von: „Ich mach was mit Büchern“. Solch eine Aussage ist bei fast jedem schon gefallen, der aus dem Buchbereich kommt. Doch so lautet der Name eines Projektes, das in hellblauer Farbe daherkommt. Es will alle in der Buchwirtschaft erreichen und enger als zuvor miteinander verbinden, die sich sonst nicht hätten finden können. Leander Wattig, der freier Mitarbeiter bei PaperC ist und für 2010/2011 an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen lehrt, hatte im August 2009 die Initiative „Ich mach was mit Büchern“ (http://wasmitbuechern.de/) ins Leben gerufen, das bisher seines Gleichen sucht.
Aufmerksam wurden wir Studenten von der Buchwissenschaft in Erlangen in diesem Sommer mit einer E-Mail zu einer Jobbörse des Projektes. Darauf neugierig geworden, musste man die sich gleich mal ansehen. Noch nicht lange am Start fanden sich schon einige sehr interessante Jobangebote, die auf den ersten Blick ein vielfältiges Spektrum der Arbeitsmöglichkeiten im Buchgewerbe eröffneten. Welche sind das beispielsweise? Auf der Stellenbörse kann man als potentieller Nachwuchs der Buchwissenschaft an Universitäten und Fachschulen über angebotene Praktikumsplätze oder Volontariate in verschiedene Unternehmensbereiche hineinschnuppern. Haben wir Studenten und Fachschüler einmal ausgelernt, können wir uns auf Beschäftigungen in Vollzeit oder Teilzeit wie auch auf freiberufliche Tätigkeiten bewerben. Selbst für Werkstudenten oder wenn man von zu Hause aus arbeiten will, ist etwas dabei.
Wie gelangen aber nun die Stellenanzeigen in die Jobbörse?
Verlage, Buchhandlungen, Druckereien, Bibliotheken und andere buchwirtschaftliche Firmen stellen sie ein. Dies ist für sie kostenlos, ohne sich registrieren zu müssen oder dass weitere Verpflichtungen eingegangen werden möglich. Wurden Jobanzeigen eingetragen, erhalten die Unternehmen eine E-Mail. Darin ist ein Bestätigungslink enthalten, mit dem noch im Nachhinein etwas geändert bzw. korrigiert werden kann.
Nicht nur den Unternehmen sondern gleichermaßen ebenso den Jobsuchenden dient die Stellenbörse zur raschen Kontaktaufnahme um sich effektiv auszutauschen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Man kann mit seiner eigenen Bewerbung direkt auf die Unternehmen zugehen, was normalerweise nicht der Fall ist. Eine Funktion zum Suchen von und Abonnements zu Job-Einträgen nach unterschiedlichen Kategorien geordnet erleichtern das Auffinden einer passenden Stellenanzeige. Die Abos kann man auch per E-Mail oder RSS-Feed beziehen. Ist das richtige Bewerbungsangebot gefunden, können Bewerbungen gleich über das Portal an die vom Stellenausschreiber hinterlegte E-Mail-Adresse versendet werden. Der Datentransfer erfolgt ausschließlich zwischen den Bewerbern und den angeschriebenen Unternehmen.
Gibt es Erfolge?
Als Autorin dieses Artikels kann ich vor allem positiv über die Initiative sprechen. Ebenso Sandra Vogel, die Betreuerin des Lesungsportals „Wer liest wann wo“ (http://www.werliestwannwo.de/), die von „Ich mach was mit Büchern“ begeistert ist. Jene Internet-Plattform zu Lesungen in ganz Deutschland, konnte innerhalb kurzer Zeit auf schnelle problemlose Art und Weise zahlreiche helfende Hände über die Initiative gewinnen. Das Ergebnis kann sich mit insgesamt über 20 Lesungsagenten sehen lassen. Gut die Hälfte der ehrenamtlich tätigen Helfer fanden durch „Ich mach was mit Büchern“ zum Projekt des Piepmatz Verlages.
Die Initiative bietet den nun schon über 5.400 Unterstützern noch zahlreiche andere Mittel der Teilnahme am Projekt. Es fängt mit der Einbindung des Logos von „Ich mach was mit Büchern“ auf dem eigenen Internetauftritt an. Weiter geht es mit dem Eintrag in einer Übersichtsliste zu den einzelnen buchnahen wie buchfernen Unternehmen und Organisationen. Des Weiteren können Bildmaterial und kleine Filme der Unterstützer eingesehen werden. Über sie erfährt man, was der eine oder andere in Bezug auf das Buch macht. Zudem können die Unterstützer sich natürlich untereinander im Xing-Forum austauschen. Und es hört mit Buttons, Tassen und T-Shirts mit dem Logo der Initiative auf, die von jedem auf der Webseite erworben werden können, um zu signalisieren, dass man mitmacht.
Mittlerweile werden die Buchmessen neben dem Internetauftritt von „Ich mach was mit Büchern“ als Plattform genutzt, um immer mehr auf sich aufmerksam zu machen. So wurde auf der bereits vergangenen Frankfurter Buchmesse eine Art Visitenkärtchen in ungewöhnlichem Format unter die Buchleute gebracht, auf dem Logo und Link der Internetseite zum Projekt prangten. An einigen Ständen lagen sie sogar aus. Man sollte also auf der nächsten Buchmesse seine Augen und Ohren offen halten.
Mit dem, was die Initiative bisher erreicht hat, ist meiner Meinung nach noch nicht Schluss. Es wird zukünftig sicher viele spektakuläre Neuerungen geben, über die das Projekt von sich Reden machen will, um etwas zu bewegen. Wer hierbei nichts verpassen will, sollte immer mal auf die Internetseite schauen. Auch wer vorhat mitzumachen, sollte dies tun. Von der Initiative so gemeint wie vertreten ist nämlich das Ziel einer besseren Vernetzung der Branche.
Der Text wurde am 29.11.2010 erstellt.
Quelle des Bildmaterials: Ich mach was mit Büchern