Seit einiger Zeit ist in der Buchbranche bei Buchhandlungen und vor allem schon bei Verlagen Nachhaltigkeit ein aktuelles Gesprächsthema. Deshalb habe ich mich entschlossen, noch einige Ideen vorzustellen!
Sie möchten Ihre Buchhandlung nachhaltig führen und umweltbewusst agieren? Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und einige der nachfolgenden Punkte können Sie sicher auch umsetzten und als Vorbild für andere Buchbranchenteilnehmer neue Impulse geben. Für Beratungen in Sachen Umweltbewusstsein in der Buchbranche können Sie mich gern kontaktieren und als Mitarbeiterin gewinnen!
Die nachfolgenden Punkte sind zum Teil aus einem früheren Blogbeitrag, treten allerdings mit neuen Ansätzen noch energischer für den Schutz der Umwelt ein. Buchbranchenteilnehmer und Kunden sollten sich bewusst sein, dass Sie mit Ihrem Handeln entscheidend dazu beitragen können, Ressourcen zu schonen!
Einen nachhaltigen Alltag im Buchgeschäft gestalten? Das ist gar nicht so schwer!
- Für Mitarbeiter gibt es Räumlichkeiten mit Küche und sanitären Anlagen. Warum mit dem Thema Zero Waste hier nicht schon mal anfangen? Nehmen Sie das, was Sie zu Hause begonnen haben doch einfach mit in die Arbeit! Hier kann loser Tee zum Aufbrühen angeboten werden, Kaffeesatz für neue Produkte, wie sie die Firma „Kaffeform“ herstellt oder als Dünger für die Pflanzen im Unternehmen, kann gesammelt werden, für interne wie externe Veranstaltungen sollten Getränke in Glaspfandflaschen regionaler Hersteller zur Verfügung gestellt werden, fürs Händewaschen einfach Stoffhandtücher anstelle von Papiertüchern anbieten und und und! Ideen gibt es genug!
- Im Buchladen selbst kann man für Kunden Mülleimer mit getrennten Kammern für die Mülltrennung aufstellen. Somit können Wertstoffe einer Wiederverwendung über Recyclingunternehmen zugeführt werden.
- Bieten Sie ihren Kunden über eine Buchbinderei, die Sie als Partnerunternehmen mit bewerben einen Reparaturservice an! Bücher bleiben länger am Leben und landen nicht unnötigerweise im Müll
Ökologisch wirtschaften in einer Buchhandlung? Es ist leichter als gedacht!
- Ökostrom bzw. Strom aus erneuerbaren Energien ist ein erster Schritt um auch in einer Buchhandlung „grünes“ Licht zu nutzen, doch es kann auch noch mehr gemacht werden! Da wo es baulich und rechtlich möglich ist, können kleine Solaranlagen angebracht werden, um Strom über Sonnenenergie selbst zu erzeugen.
- Mittlerweile sind Ökobanken bekannter geworden und stehen mit ihren Finanzierungsmöglichkeiten den nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen zur Seite.
Das günstigere Plastik durch teureres Papier im Buchhandel ersetzen? Seinen Kunden ist man damit ein Vorbild!
- Viele Buchhandlungen bieten ihren Kunden immer wieder mal kleine kostenlose Give-Aways an. Das sind Plastiktüten, Kugelschreiber, Lesezeichen, Luftballons, Buttons, Gummibärentütchen und vieles andere mehr. Für viele dieser Dinge gibt es eine plastikfreie bzw. papierne Alternative! Diese ist zwar teurer, ist aber nachhaltiger für die Umwelt!
- Versuchen Sie als Buchladenbesitzer doch ihre zumeist aus Plastik bestehenden Non-Book-Artikel durch umweltfreundlichere Produkte zu ersetzten! Sicher ist eine Recherchearbeit zeitintensiv, aber ihre Kunden und die Umwelt werden es zu schätzen wissen!
Weniger Verpackung beim Transport? Sicher geht das!
- Müllvermeidung beim Erwerb von Büchern und buchnahen Medien aller Art wird immer präsenter. Wer im stationären Buchhandel einkauft, der spart eine Menge Pappe, Papier und Plastik, denn es fallen keine Versandverpackungen an!
- Ein Bücherfahrrad ist ein mobiler kleiner Stand, der mehr Laufkundschaft bedienen kann und zugleich umweltschonend ist. An festen Standorten zu bestimmten Zeiten können auch Bestellungen an Stammkunden geliefert werden.
- Zahlreiche antiquarische Werke werden über einen Bücherschrank, wie man sie in Nürnberg und Erlangen findet, an andere Leser oder Buchliebhaber weitergereicht. Das Konzept gibt es seit einigen Jahren und ist von den Bürgern erstaunlich gut angenommen worden. Literatur tauschen kann man auch in der Fürther Stadthalle über ein Bücherregal von „Lesen!“.
Branchennachwuchs fördern, geht das? Na klar, Sie brauchen nur Ideen!
- Literaturblogs gibt es schon lange, doch einen eigenen Buchblog bzw. Verlagsblog für Ihr Buchhandelsunternehmen bestimmt nicht! Unvorstellbar? Nein, eben nicht. Die Barbara Buchhandlung in Moers macht es vor und hat seit einigen Jahren ihre eigene Bloggerin, die regelmäßig über Titel aller Art plaudert!
- Bieten Sie regelmäßige Tage der offenen Tür an, um auf die verschiedenen Berufe oder Karrieremöglichkeiten in Ihrem Haus aufmerksam zu machen. So ist es sicher nicht schwer in Zukunft professionelles Personal zu erhalten!
Bücher pfleglich behandeln? Das ist für viele Kunden nicht immer einleuchtend!
- Wer Bücher schätzt, wird diese auch sorgfältig behandeln. Die Buchpreisbindung währt 18 Monate, aber dennoch werden schon nach wenigen Monaten nach Veröffentlichung daraus Mängelexemplare. Der Grund? Sie sind bestoßen, haben Eselsohren, weisen Schmutzflecken auf, wurden am Buchrücken geknickt, sind bereits benutzt worden oder haben an irgendeiner auffälligen Stelle Kratzer. Weisen Sie Ihre Kunden in einem netten Gespräch oder über kleine Hinweisschilder darauf hin, dass Bücher aus Papier und Pappe recht stoßanfällig sind und Schmutz- und Essensfinger nicht mögen!
- Machen Sie doch einen Infoabend und stellen Sie das Buch als Produkt in den Vordergrund. Stellen Sie Wissenswertes in den Vordergrund Ihrer Veranstaltung und klären Sie Ihre Kunden über die „richtige Haltung von Büchern“ auf oder stellen die Bedeutung des Lesens mit dem Produkt Buch zur Debatte. Sie werden überrascht sein, welchen positiven Effekt dies hat.
Mit Apps für Bücherwünsche oder Büchertauschaktionen einen weiteren Kundenstamm aufbauen?
- Jeder nutzt Bücher und jeder braucht irgendwann einen bestimmten Titel. Warum nicht als Buchhandelsunternehmen eine App anbieten, die Buchwünsche entgegennimmt oder Handelspartner bzw. Tauschpartner mit dem gesuchten Werk aufführt? Mit ein wenig Know-how, Zeit und Geduld wird dies sicher viele Handynutzer unter den Bücherfans begeistern.
- Oder stellen Sie an festen Plätzen in ihrem Geschäft einen PC auf, den Kunden für Ihre Bestellungen, Anfragen oder Recherchen Nutzen können! Wer über Sie bei einer Partnerbuchhandlung bestellt, kann als Dankeschön einen Büchergutschein, wie zum Beispiel den Bücherscheck, erhalten. Den kann sicher jeder für den nächsten Bücherkauf gut gebrauchen!
Wie wollen Sie ihre Buchprodukte verpacken? Wollen Sie plastikverschweißte Bücher?
- Kunden des stationären Buchhandels schätzen es, wenn die Möglichkeit besteht etwas als Geschenk verpacken lassen zu können. Wie wäre es anstelle von Papier und Plasteschleifenband auf einfarbige oder elegante Stoffe zu verwenden? Sogenannte „Furoshikis“ sind kleine Stofftücher, die man schnell und einfach wiederverwenden kann. Und das Beste, man kann sie waschen!
- Bücher in Plastik eingeschweißt, das gab es früher nicht. Warum sollte dies heute nicht auch wieder so sein? Die meisten Kunden schauen nicht nur von außen ein Buch an, sondern möchten auch hineinblättern. Das gehört zum haptischen Erlebnis beim Kauf dazu!
Nachhaltige und soziale Projekte in den Buchhandel bringen? Machen Sie es einfach!
- Warum nicht ein nachhaltiges Unternehmen als Partner gewinnen und dieses in der Buchbranche vorstellen? Vielleicht macht der eine oder andere Kunde über Aktionen mit und wird auch bei Ihnen öfter in den Laden schauen!
- Laden Sie andere Buchbranchenpartner zu sich ein und tauschen Sie sich aus! Geben Sie ihr Wissen weiter und unterstützen sich gegenseitig in der Nachhaltigkeit Ihres Handels. Vielleicht entsteht daraus auch ein soziales Projekt!
Machen Sie mit! Nehmen Sie die Zukunft wie ein Buch in die Hand und tragen Sie dazu bei unseren Planeten für die nächsten Generationen noch lange zu erhalten!